Teilhabechancen für Menschen mit Beeinträchtigung im Vereinssport verbessern | WorldCafe zur Inklusion im Sport

Inklusion im Vereinssport

Zu Beginn des Jahres hat der Stadtsportbund Aachen e.V. den Wegweiser für Inklusion im Vereinssport "Sprung nach vorne" veröffentlicht. Neben wissenschaftlichen Ergebnissen einer dreijährigen Forschungsphase werden Handlungsempfehlungen für ein Gelingen von Inklusion im Sport mit auf den Weg gegeben. Aspekte sind die Verbesserung der Kommunikation über inklusive Angebote, die Schaffung einer Willkommenskultur sowie konkrete Möglichkeiten finanzielle Förderungen für eigene Vereinsprojekte zu erhalten.

"Diese Empfehlungen gilt es nun in die Praxis zu bringen. Das schaffen wir nur gemeinsam mit den Vertreter*innen aus Sport, Politik und der Teilhabeförderung", so Björn Jansen, Vorsitzender des Stadtsportbund Aachen e.V.

World Café - Inklusion im Sport

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention wurde Inklusion als ein Menschenrecht festgeschrieben. Auch der Sport erhält mit Artikel 30 UN-BRK eine rechtliche Verankerung und große gesellschaftliche Gewichtung. Um diesem politischen Auftrag auch auf sportlicher Ebene nachzukommen, lud der SSB Aachen zum "World Café - Inklusion im Sport" ein. In kleiner Runde, aber mit vielfältigem Know-How, aus unterschiedlichen Fachrichtungen ging es in einen 80-minütigen Arbeitsaustausch.

Die Teilnehmenden aus Einrichtungen der Teilhabeförderung, den Sportvereinen, der Verwaltung und der politischen Vertretung diskutierten dabei an fünf Thementischen gemeinsam auf Augenhöhe. Hierbei waren nicht nur lokale Vertrer*innen aus der Stadt Aachen vor Ort, auch der Landessportbund NRW, der Vorstand der Lebenshilfe e.V. NRW sowie der Landschaftsverband Rheinland waren vertreten.

„Inklusion ist, dass wir alle auf einer Ebene agieren. Also, dass wir alles gemeinsam machen. Gemeinsam arbeiten, gemeinsam leben, gemeinsam Freundschaften haben, gemeinsam in der Freizeit unterwegs sind“, so Hilde Scheidt, Bürgermeisterin der Stadt Aachen. Auch Dr. Michael Ziemons, Sozialdezernent der StädteRegion Aachen ergänzt „Sport treiben für alle zu ermöglichen, darauf kommt es an. Oft ist mehr möglich als gedacht, daher wollen wir Vereine und Betroffene zukünftig noch besser unterstützen.“ Neben zielgerichteten Kommunikationswegen und den strukturellen Rahmenbedingungen wie Sportassistenz und Fahrdiensten ging es thematisch auch um die Netzwerkarbeit und Zukunftsvisionen, Sensibilisierung von Übungsleitungen sowie barrierefreie (Sport-)Räume.

Dr. Markus Kremer, Beigeordneter für Personal, Feuerwehr und Sport der Stadt Aachen, betonte sein Engagement: „Wir als Stadt Aachen möchten gerne helfen, die Kommunikation zwischen Sportvereinen und Angebotssuchenden zu verbessern, hier möchten wir neue Brücken bauen.“

Neue inklusive Sportangebote

Für innovative Lösungsansätze neuer inklusiver Sportangebote könnten auch Wohneinrichtungen, Werkstätten, Altenheime oder inklusive Kindertageseinrichtungen zukünftig mitgedacht werden. Hier gibt es bereits barrierefreie Räumlichkeiten, die genutzt werden könnten. Ein möglicher Lösungsansatz für die Aachener Sportvereine sind demnach direkte Kooperationen mit Einrichtungen, aus denen nachhaltige Angebote initiiert werden und gleichzeitig neue Mitglieder gewonnen werden können.

Geschäftsführerin Nadine Frey sowie die Referentinnen für Inklusion des Stadtsportbundes Aachen e.V., Sina Eghbalpour und Lea Stahl, freuen sich über den gelungenen Austausch: „Es war uns ein Anliegen, den Dialog zwischen allen Beteiligten zu fördern und lösungsorientiert über Inklusion im Sport zu sprechen. Wir freuen uns über das große Engagement der unterschiedlichen Akteure der Stadt Aachen. Denn eines ist klar, wir haben in Aachen schon viel geschafft, aber noch viel mehr vor - Inklusion schaffen wir eben nur gemeinsam.“