Basis ist das gemeinsame Verständnis

„Es sind nicht die Unterschiede, die uns trennen. Es ist die Unfähigkeit, die Unterschiede zu erkennen, zu akzeptieren und wertzuschätzen.“  (Audre Lorde)

Aus dem lateinischen übersetzt bedeutet das Wort Inklusion „Einschluss“. Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, aber auch jeglicher Religion, Sexualität, Alter, Herkunft oder Bildung, sollen dazugehören. Dabei ist es die Aufgabe der Gesellschaft, Strukturen und Möglichkeiten zu schaffen, um dies zu realisieren.

In der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ist Inklusion als ein Menschenrecht festgeschrieben. Die UN-Behindertenrechtskonvention bildet ein internationales Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigung und ist in Deutschland im Jahr 2009 in Kraft getreten. „Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderung zu fördern, zu schützen, und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern. […]“  (Institut für Menschenrechte, 2006, Artikel 1).
Auf der Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention hat auch die deutsche Bundesregierung einen Aktionsplan beschlossen, um die Umsetzung von Inklusion in allen öffentlichen Bereichen sicherzustellen. Darunter fällt auch der organisierte Sport, der sich dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe stellt.

Warum wir die Wortwahl Menschen mit Beeinträchtigung benutzen?

Wenn Sie sich auf unserer Internetseite umsehen, werden Sie feststellen, dass die Bezeichnung Menschen mit Behinderung nur bei feststehenden Begriffen verwendet wird. Wir möchten dadurch auch auf sprachlicher Ebene für Inklusion sensibilisieren. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, stets von Menschen mit Beeinträchtigung zu sprechen.

Wir sind der Auffassung, dass ein Mensch durch seine Umwelt behindert wird. Seine körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigung hingegen behindert nicht seine Teilhabe an der Gesellschaft – und somit auch nicht am Sport. Der Fokus wird dadurch auf das Potenzial eines Menschen gelegt.

Natürlich ist eine Beeinträchtigung mit unterschiedlichsten Ausprägungen auch mit entsprechenden Einschränkungen im Alltag verbunden. Aber die Ausprägung ist für das Bestreben der Inklusion in unserer Gesellschaft grundsätzlich nicht relevant.

Was bedeutet Inklusion im und durch Sport?

Der organisierte Sport bietet eine tolle Möglichkeit, um Menschen für Inklusion zu sensibilisieren und inklusive Prozesse zu initialisieren. Der Stadtsportbund Aachen e. V. ist der Überzeugung, dass Sport in Sportvereinen die Menschen zusammenbringt, das Miteinander und den Selbstwert fördert und vor allem Spaß macht. Sport leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung und steigert die Lebensqualität. Die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung sollte folglich in einer Vielzahl von Sportangeboten und Programmen in den Sportvereinen verankert sein.

In Zusammenarbeit mit Fachleuten unterschiedlicher Institutionen hat der Deutsche Behinderten-Sportverband (DBS) einen Index für Inklusion im und durch Sport entwickelt. Dieser Index veranschaulicht den Aufbau einer inklusiven Sportlandschaft und dient zur Orientierung bei der Umsetzung von Inklusion im organisiertem Sport.

Der Stadtsportbund Aachen e.V. hat nach dreijähriger Forschung über die Bedarfe und die aktuelle Situation von Inklusion in der Aachener Sportlandschaft die Handreichung „Sprung nach vorne! Wegweiser für Inklusion im Vereinssport“ veröffentlicht. Der Wegweiser soll Mut machen, die nächsten Schritte zu gehen und gemeinsam die Sportlandschaft inklusiver zu gestalten.